Die Zukunft ist digital? Das wollen wir doch nicht hoffen. Weil es nämlich einen Haufen toller Kinderbücher gibt. Lesetipps für die Sportferien.
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Kunst
Wimmeln bei Matisse
Kinder lieben Wimmelbücher. Warum sie also nicht in der Kunstgeschichte herumsuchen lassen? In der Welt Michelangelos, Rembrandts und Kandinskys lässt sich sicher mindestens genauso viel Spannendes entdecken wie auf den üblichen Chilbis und Märkten. In «Das grosse Wimmelbuch der Kunst» lässt sich wunderbar stöbern, entdecken und – manches lernen. Ganz ohne penetrante Didaktik.
Susanne Rebscher/Annabelle von Sperber: «Das grosse Wimmelbuch der Kunst», Prestel, Fr. 28.90
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Freiheit
Wir pfeifen auf die gute Absicht!
Dieses Buch sollte zur Pflichtlektüre für Eltern werden. Besonders für die ängstlichen, die besorgten, für die, die es besonders gut meinen und die Kontrollfreaks – kurz : für alle. «Pass auf mich auf» von Lorenz Pauli ist nämlich ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, auf pädagogisch wertvolle Absichten zu pfeifen und sein Kind stattdessen Spass und Abenteuer erleben zu lassen. Völlig zu Recht ist das vergnügliche Buch mit diversen Preisen ausgezeichnet worden.
Lorenz Pauli/Miriam Zedelius: «Pass auf mich auf», Atlantis, Fr. 24.90
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Zirkus
Manege frei
Kinder lieben Clowns, Manegen, springende Tiger … Wahrscheinlich ist deshalb das Thema Zirkus schon tausendfach in Bilderbüchern verwurstet worden. Allerdings noch nie so wie in «Soriso». Michael Rohrers Geschichte ist ein Panoptikum des Wunderlichen. Collagen von Gnus und Zeitungsausschnitten, Handschriftliches, Gereimtes und ein Chamäleon mit Flügeln. Verwirrend, phantastisch. So soll Zirkus sein.
Michael Roher: «Sorriso», Luftschacht, Fr. 27.90
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Literatur
Magie, gebunden
«Du musst verstehn! Aus Eins mach Zehn, Und Zwei lass gehn …» Richtig, das ist der Anfang des Hexeneinmaleins aus Goethes «Faust». Etwas unklar ist, für wen das zauberhafte Buch gedacht ist. Aber eigentlich ist es egal, ob Kinder oder Erwachsene den magischen Band durchblättern. Ohnehin ist es am Gemütlichsten, sich gemeinsam von Goethes Sprache und Kveta Pacovkas Illustrationen verhexen zu lassen.
Warum sind Zebrastreifen nie rosa? Wie kommt das Horn auf den Nashornkopf? Kriegen Eisbären Bauchschmerzen? Wer in den Zoo geht, kommt schnell ins Nachdenken. Und ein bisschen philosophiert wird auch in dem schrägen Bilderbuch von Elle van Lieshout. Lesen! Weil die Frage nach dem Warum immer sinnvoll ist.
Elle van Lieshout: «Wie kommt der Elefant an seine vielen grauen Kilos?», Arcari, Fr. 21.90
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Dinge
Banane, Bauer, Bohrmaschine
Einfach bedeutet nicht einfältig. Schlicht ist schön. Das Buch «Tausend Sachen» ist für die Kleinsten gedacht, die gerade erste Bekanntschaft machen mit Farben, Früchten, Formen und dem Rest der Welt. Die Retrostyle-Illustrationen machen nicht nur Kindern Spass.
Anna Kövecses: «Tausend Sachen», Jacoby und Stuart, Fr. 26.90
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Poesie
Paris und die Liebe
Zarte Tuschezeichnungen, die grosse Liebe und – Paris. Das ist très français, poetisch und passt genau zu einem Buch darüber, wie Frühlingsgefühle zum Bau des Eiffelturms führten. Klar, dass das am besten in Versen geschieht. Für kleine Romantiker und Romantikerinnen.
Alice Briè-Haquet: «Madame Eiffel – Die wunderbare Geschichte des Eiffelturms», Kleine Gestalten, Fr. 19.90