Überlegungen vor der Anschaffung einer Milchpumpe
Milch auf Pump

Abgepumpte Milch: Damit auch Papa dem Kleinen Milch geben kann.
Es soll nicht verschwiegen werden: Abpumpen ist keine Tätigkeit, die Mütter vermissen, wenn sie nicht mehr gefragt ist. Abpumpen ist Mittel zum Zweck: Das Kind soll wertvolle Muttermilch erhalten – auch dann, wenn es auf der Neonatologie liegt, die Mutter bereits wieder arbeiten geht oder sich einfach mal ohne Zeitdruck mit der Freundin im Wellnesstempel entspannen will. So gesehen ist die Milchpumpe die technologische Brücke zwischen der natürlichen und der modernen Welt.
Erfreulich: In den vergangenen Jahren sind nicht nur Mechanik und Bedienung der Pumpen laufend verbessert worden, sie sind auch sanfter und leiser geworden. Ein Vorteil ist, wenn Vakuum (Saugstärke) und Rhythmus (Pumpgeschwindigkeit) reguliert werden können. Geräte, die auch automatisch funktionieren, sind allerdings einfacher in der Handhabung. Mittlerweile ist sogar freihändiges Abpumpen möglich; dafür hat Spezialist Medela ein Bustier entwickelt, das praktischer ist als die früheren Klippmechanismen.
Wer sich die Anschaffung einer Milchpumpe überlegt, sollte sich laut Katrin Salsano vom Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen Folgendes überlegen:
- Wie häufig werde ich abpumpen? Ist dies mehrmals wöchentlich oder täglich der Fall? Braucht man eine elektrische Pumpe.
- Wie viel Zeit will ich aufwenden? Eine Doppelpumpe verkürzt den Zeitaufwand um die Hälfte.
- Wo werde ich abpumpen? Manche Modelle brauchen einen Stromanschluss, andere sind ihres Gewichts wegen nicht einfach zu transportieren.
- Kauf oder Miete? Spitäler und Apotheken bieten Mietmodelle an, die sehr leistungsfähig und robust sind. Die Krankenkassen beteiligen sich nicht am Kauf, jedoch an der Miete, nämlich mit zwei Franken pro Tag. Rechnen lohnt sich.
- Kauf im Internet? Viele der angebotenen Pumpen sind von guter Qualität. Aufgepasst bei Billigprodukten, die taugen meist nicht für den regelmässigen Gebrauch.
Der Kauf oder die Miete einer Milchpumpe ist eine persönliche Entscheidung und muss auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, holt sich die Unterstützung einer Stillberaterin – sie hilft sowohl bei der Wahl der Pumpe wie auch bei deren Gebrauch oder wenn Probleme auftreten. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten von drei Stillberatungen.