Auto fahren mit Kindern ist nur erlaubt mit Kindersitz. Wir stellen die sechs besten Modelle vor.
Vier von zehn Kindern sind im Auto laut Touring Club Schweiz (TCS) gar nicht oder nicht richtig gesichert. Das ist bedenklich. Aber ehrlich, wer war nicht schon in Zeitnot und hat nur schluderig geprüft, ob der Gurt wirklich sitzt? Nur: Eile ist eine schlechte Entschuldigung, wenn das Schlimmste eintrifft. 2011 gab es 394 Unfälle mit Kindern im Auto. «Unzureichend gesichert sind die Kleinen dreimal mehr gefährdet, schwer verletzt oder gar getötet zu werden», sagt Toni Keller, Leiter Technik und Wirtschaft beim TCS. Zudem sei die Versicherung berechtigt, bei einem Unfall ihre Leistungen zu kürzen, wenn das Kind nicht korrekt gesichert war.
Seit 2010 gelten neue Vorschriften für Kindersitze. Laut diesen benötigen Kinder bis zwölf Jahre oder einer Körpergrösse von 150 Zentimeter einen Kindersitz oder eine Sitzerhöhung. In der Regel sind bis zum 12. Lebensjahr drei verschiedene Sitze nötig – dem jeweiligen Gewicht und der Grösse angepasst. Achtung: Zugelassen sind nur Kindersitze mit einer ECE-Etikette der Version 44.03 oder 04. Neue Produkte entsprechen dieser Norm – gebrauchte Modelle prüfen!
Der TCS hat kürzlich 27 der im Handel erhältlichen Kindersitze unter die Lupe genommen. Dabei wurden über 900 Einzeltests, davon 150 Crashtests, durchgeführt. Geprüft wurde die Sicherheit bei einer Kollision, die Bedienung und Ergonomie sowie die Gebrauchseigenschaften und vorhandenen Schadstoffe. Am sichersten sind Sitze, die über eine Isofix-Verankerung mechanisch mit dem Fahrzeug verbunden werden können. Erfreulich: 15 Modelle haben mit der Note empfehlenswert abgeschlossen.
Gut zu wissen
Am sichersten fährt das Kind auf dem Rücksitz.
Wird die Babyschale auf dem Vordersitz platziert, Airbag ausschalten!
Babyschale immer rückwärts gerichtet montieren.
Erst in nächstgrössere Kategorie wechseln, wenn der Kopf über den Kindersitz hinausragt.
Sitz gemäss Anleitung festmachen, am besten beim Kauf zeigen lassen. Prüfen, ob er fest mit dem Auto verbunden ist.
Gurt eng am Körper des Kindes anlegen, dicke Jacke ausziehen oder öffnen.
Sitz und Haltegurt regelmässig an die aktuelle Körpergrösse anpassen.
Auch Kinder über sieben Jahre sind in Sitzen mit Rückenlehne und Seitenaufprallschutz besser geschützt.
3-Punkt-Gurten bieten eine bessere Sicherheit als 2-Punkt-Gurten (auch Beckengurten genannt). Beide sind erlaubt, es gibt allerdings nur noch wenige Sitze, die mit einem 2-Punkt-Gurt verwendet werden dürfen.
Auf Sitzplätzen mit 2-Punkt-Gurten müssen Kinder lediglich bis zu sieben Jahren in einem geeigneten Sitz gesichert werden.