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Schwiegermütter und -töchter: Deshalb gibt es Konflikte
Von Bloggerin Nathalie Sassine-Hauptmann

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«Meine Schwiegermutter und ich verstanden uns eigentlich recht gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten, welche ich aber problemlos übersehen konnte. Die Konflikte fingen an, als unser erstes Kind auf die Welt kam.» So die Schilderung einer Bekannten. Ähnliche Situationen werden mir sowohl im Blog als auch persönlich zu oft geschildert, als dass ich mir keine Gedanken darüber machen würde. Zumal ich selber Schwiegertochter bin.
Die Universität Turku in Finnland hat nun die Familienbeziehungen untersucht und bestätigt dieses Gefühl grundsätzlich. «Beziehungen innerhalb der Familie beinhalten zahlreiche Formen von Unterstützung und gegenseitiger Hilfe», so die Studienautoren. Doch dies führe unweigerlich auch zu Spannungen und Konflikten.
Die Autoren haben dazu 1200 Paare befragt, wobei sich eine zentrale Frage darum drehte, wie konfliktreich die Beziehungen zu den eigenen Eltern und jenen des Partners sind. Die Ergebnisse überraschen: Die meisten haben «mehr Auseinandersetzungen mit den eigenen Eltern als mit den Schwiegereltern». ABER: «Das ändert sich in dem Moment, in dem das Paar Nachwuchs bekommt.» Dann, so viele Befragte, verschlechtert sich ganz besonders die Beziehungen zwischen Schwiegertochter und Schwiegermutter.
Ha! Wussten wir’s doch! Das Cliché des Schwiegermonsters hat also weniger mit der eigentlichen Schwiegertochter zu tun, sondern viel mehr mit dem Umstand, dass diese nun ebenfalls Mutter geworden ist. Und die Schwiegermutter entsprechend Grossmutter.
Diese neue Situation bringt nämlich oft mit sich, dass das Grosi neu auch Babysitten darf oder gar muss. Und da kommt es: Die Erziehung gestaltet sich heute derart anders als noch vor 30 Jahren, dass die Meinungen unweigerlich auseinander gehen. Die Schwiegertochter kocht zu ungesund / zu bio. Sie erzieht zu streng / zu lasch. Das Kind ist zu verwöhnt / kriegt zu wenig Aufmerksamkeit. Je nach dem wie der Erziehungsstil der Grossmutter war, sind die Chancen gross, dass die Schwiegertochter (welche ja in den meisten Fällen den Grossteil des Alltags mit den Kindern meistert) einen anderen Stil pflegt. Und Bämm! Schon hat man Krach.
Nicht hilfreich sind dann natürlich Männer/Söhne, die keine Partei ergreifen wollen, weil sie entweder Angst vor Mami oder vor der Frau haben.
Als Mutter eines Sohnes ist es beruhigend zu wissen, dass meine Schwiegertochter mir nicht aus evolutionstechnischen Gründen per se auf den Keks gehen wird. Und wenn Grosskinder da sind, gehe ich sowieso davon aus, dass ich keine Lust und Zeit haben werde, diese regelmässig zu babysitten. Und wenn, dann werde ich versuchen meine grosse Klappe zu halten und die jungen Leute machen zu lassen. Drückt mir die Daumen!
Wie sieht euer Verhältnis mit der Schwiegermutter aus?
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Nathalie Sassine-Hauptmann (1973) gehört zu den Müttern, die ihr schlechtes Gewissen wie ein Baby mit sich rumtragen. Dennoch würde sie ihren Beruf nie aufgeben. Mit ihrem Buch «Rabenmutter - die ganze Wahrheit über das Mutterwerden und Muttersein» spricht sie vielen berufstätigen Müttern aus der Seele. Denn als Unternehmerin weiss sie, dass ihre Kinder sie zwar glücklich machen, aber erst ihr Job ihr den Ausgleich garantiert, den sie braucht. Sie führt sowohl ihr Familienleben als auch ihre Firma mit viel Leidenschaft und macht sich in diesem Blog Gedanken zur Vereinbarkeit von beidem. Und sie hat keine Angst davor, sich eine Feministin zu schimpfen. Alle Blog-Beiträge von Nathalie Sassine-Hauptmann finden Sie hier.