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Samichlaus-Lüge soll Kindern schaden. So ein Quatsch!
Von Bloggerin Nathalie Sassine-Hauptmann

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Dies ist jetzt keine «blöde» Studie, welche Mist behauptet. Nein, nein, diese Informationen stammen aus dem sehr seriösen The Lancet Psychiatry. Darin haben zwei Psychologen den Einfluss der Samichlaus-Lüge auf den moralischen Kompass unserer Kinder untersucht.
Das Ergebnis wird euch nicht gefallen: Kinder anlügen, sogar wenn es um etwas so Erfreuliches wie den Samichlaus (im Artikel Santa Claus, anderer Hintergrund, selbe Lüge), schadet dem Vertrauen, welches sie uns Eltern entgegenbringen. Diese latente Enttäuschung erklärt sicht Kathy McKay, Co-Autorin, wie folgt: «Der Samichlaus-Mythos ist einer derartig lang lebige Lüge zwischen Eltern und ihren Kindern, dass eine verletzliche Beziehung daran kaputt gehen kann. Wenn Eltern so überzeugend über so eine lange Zeit lügen können, welche Lügen tischen sie mir denn sonst noch auf?»
Sie glaubt, Kinder könnten echten Schaden nehmen. Sie würde ihrem 3-jährigen Gottenmeitli deshalb auch ehrlich auf Fragen zum Samichlaus antworten, wie sie im Interview mit The Lancet sagt. Sie möchte nämlich eine Vertrauensperson sein. Was ihre Eltern ja offenbar verkackt haben.
Mhhhh, was halte ich denn davon, dass das Gotti sich solche Rechte rausnimmt? Und den Wunsch der Eltern, die Kinder mit etwas weihnachtlicher Magie aufzuziehen einfach ignoriert? Damit sie sich nichts vorwerfen muss? Ehrlich? Gar nichts.
Wir reden ja hier nicht von Kindesmissbrauch, sondern davon, dass man dem Samichlaus-Mythos nachgegeben hat und sich über die glänzenden Augen der Kinder am 6. Dezember freut. Da haben die Verwandten schlicht nichts zu melden. Ich gehe auch nicht hin und erkläre meinen getauften Nichten, dass es Gott nicht gibt. Auch wenn ich der Meinung bin, dass die katholische Sichtweise schlicht haarsträubend ist (ich bin selber katholisch aufgewachsen mit allem Pipapo). Es geht mich nur schlicht einen Feuchten an, wie mein Schwager seine Kinder erzieht.
Wir hatten auch schon so Situationen, mit Grossmüttern, die es für falsch hielten, dass wir unserem Dreijährigen den Nuggi abgewöhnen wollten. Geht für mich in dieselbe Kategorie des «mind your own f…ng business».
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Nathalie Sassine-Hauptmann (1973) gehört zu den Müttern, die ihr schlechtes Gewissen wie ein Baby mit sich rumtragen. Dennoch würde sie ihren Beruf nie aufgeben. Mit ihrem Buch «Rabenmutter - die ganze Wahrheit über das Mutterwerden und Muttersein» spricht sie vielen berufstätigen Müttern aus der Seele. Denn als Unternehmerin weiss sie, dass ihre Kinder sie zwar glücklich machen, aber erst ihr Job ihr den Ausgleich garantiert, den sie braucht. Sie führt sowohl ihr Familienleben als auch ihre Firma mit viel Leidenschaft und macht sich in diesem Blog Gedanken zur Vereinbarkeit von beidem. Und sie hat keine Angst davor, sich eine Feministin zu schimpfen. Alle Blog-Beiträge von Nathalie Sassine-Hauptmann finden Sie hier.