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Frauenfussball
Women's-Euro 2025: Drei Frauen, eine Passion
Von Sandra Plaza
Der Frauenfussball in der Schweiz steht vor seiner grössten Bühne – der UEFA Women's EURO 2025. Mit Elvira Herzog, Noemi Ivelj und Sydney Schertenleib wächst eine neue Generation von Nationalspielerinnen heran – leidenschaftlich, ehrgeizig, talentiert. Ihre Geschichten erzählen von Umwegen und Aufbrüchen und Träumen, die plötzlich greifbar sind. Ein Blick auf eine Bewegung, die gerade erst beginnt.
Elvira Herzog
Die neue Nummer eins mit Visionen
Die Schweiz hat mit Elvira Herzog nicht nur eine starke Torhüterin gewonnen, sondern auch eine Persönlichkeit mit Präsenz – direkt, begeisterungsfähig und kreativ. Auf und neben dem Feld.

Für Elvira Herzog erfüllt sich mit der Nomination zur Nummer 1 der UEFA Women's EURO 2025 in der Schweiz ein grosser Traum. Als ihr die Goalie-Trainerinnen der Nati, Nadine Angerer und Patricia Gsell, die Nachricht überbringen, ist sie erst einmal sprachlos – «und das passiert mir selten», lacht die Zürcherin. Ex-Weltmeisterin Angerer ist beeindruckt: «Sie hat grosse Fortschritte gemacht, vor allem in ihren Führungsqualitäten. Sie coacht sehr gut von hinten – und das Team fühlt sich wohl mit ihr, was ausschlaggebend ist.» Elviras Karriere verlief alles andere als gradlinig. Mit neun Jahren kickte sie – inspiriert durch ihren älteren Bruder – beim FC Unterstrass im Zürcher Stadtquartier. Immer und überall. Mit elf wechselte sie zu den FCZJuniorinnen, wo sie fünf Jahre später ihr NLADebüt bei den Profis gab. Auch für die Nati war sie früh im Einsatz: 2018 stand sie mit der U19 an der Heim-EM im Tor und glänzte mit Paraden gegen Frankreich und Norwegen. Damit zog sie das Interesse internationaler Scouts auf sich.
Wichtiger Support der Familie
Der Wechsel mit 18 Jahren zum 1. FC Köln war die Erfüllung ihres Kindheitstraums: Bundesliga-Fussball ! Es folgten Stationen in Freiburg und bei RB Leipzig, wo sie 2023 den Aufstieg in die höchste Liga schafft. Doch Elvira Herzogs Weg verlief nicht ohne Rückschläge – etwa, als sie im gleichen Jahr nicht für die WM nominiert wurde. «In jeder Karriere gibt es schwierige Phasen – wichtig ist, wie man damit umgeht und was man daraus macht. Hilfreich ist, Menschen um sich zu haben, die einen stützen.» Eine Konstante in Elviras Leben ist der Support ihrer Familie. «Wir sind immer wieder beeindruckt, wie sie in den letzten Jahren gelernt hat, mit dem grossen Druck und der Verantwortung umzugehen», sagt ihre 19 Jahre ältere Schwester Carole. «Am meisten hilft, wenn sie mit unseren Kindern spielen und einfach mal abschalten kann.»
Besonders auf ihrer Position – im Tor – ist mentale Stärke unverzichtbar. «Fehler fallen bei uns stärker ins Gewicht. Unser Spiel ist darauf ausgelegt, möglichst keine zu machen», erklärt die 25-jährige Zürcherin. Früh begann sie deshalb, mit Mental Coaches zu arbeiten. «Diese Arbeit hat für mich vieles verändert. Sie hilft mir, klar zu bleiben, wenn es drauf ankommt.» Heute sieht sie diese mentale Stärke als entscheidenden Faktor – und möchte ihre Erfahrungen an die jungen Spielerinnen weitergeben: «Unsicherheit, Zweifel, Angst – das gehört dazu – auch bei erfahrenen Spielerinnen wie mir. Wichtig ist: Man ist damit nicht allein. Und diese Gefühle definieren nicht, wer man ist.»

Elvira Herzog, Torhüterin Schweizer Natiteam.
Zwischen Strafraum und Skizzenblock
Elvira Herzog hat im Fussball gelernt, genau hinzuschauen. Diese Fähigkeit prägt auch ihre kreative Seite: Sie fotografiert, skizziert, gestaltet – und verarbeitet dabei Gedanken, Gefühle und Eindrücke aus ihrem Alltag als Goalie. Ihr jüngstes Projekt: eine eigene Streetwear-Kollektion zur UEFA Women's EURO 2025.
In Zusammenarbeit mit dem Leipziger Künstler Hans Morsa hat Herzog drei T-Shirt-Motive mitentwickelt, die ihren Alltag als Goalie aufgreifen und Themen ansprechen, die ihr wichtig sind – etwa mentale Stärke, Konzentration und Teamzusammenhalt. «Ich bin unglaublich happy mit dem Projekt», sagt sie. «Ich konnte meine kreative Seite ausleben – und gleichzeitig etwas bewegen. Ich wollte etwas gestalten, das Mädchen ermutigt, ihren eigenen Weg im Fussball zu gehen.»
Der gesamte Erlös geht an den Verein FI19, der sich in der Schweiz für die Förderung von Mädchen im Fussball einsetzt. Hinter dem Verein steht das Andenken an Florijana Ismaili, Nationalspielerin, die 2019 tödlich verunglückte. Mit ihrer Kollektion will Elvira nicht nur ihre Liebe zum Design zeigen, sondern ein Zeichen setzen – für mehr Sichtbarkeit, mehr Mut, mehr Mädchen auf dem Platz.
Sydney Schertenleib
Die Schweizerin, die Barça verzaubert
Vor einem Jahr spielte Sydney Schertenleib noch in der Schweiz. Heute ist sie spanische Meisterin mit dem FC Barcelona, schiesst Tore in der Champions League und hat sich einen festen Platz in der Schweizer Nati erarbeitet. Eine Karriere, die sich wie ein modernes Fussballmärchen liest.

Ein Schuss direkt ins Lattenkreuz – und plötzlich kennt die Fussballwelt den Namen Sydney Schertenleib. Es war diesen Frühling, ChampionsLeague-Viertelfinal zwischen dem FC Barcelona Femení und dem VfL Wolfsburg. Die 18-jährige Zürcherin, eben erst eingewechselt, zieht von der Strafraumgrenze ab und trifft herrlich zum 4 : 1. «¡ Qué golazo !» – was für ein Traumtor – jubeln die spanischen Zeitungen. Es ist der Moment, der Schertenleibs Ankunft auf der grossen internationalen Fussballbühne markiert. Sydney Schertenleib zeigt schon früh, dass sie im Team den Unterschied machen kann. Ihre Geschichte beginnt auf den Fussballplätzen des FC Wädenswil, wo sie als einziges Mädchen bei den Jungs mitkickt. Später spielt sie bei den Juniorinnen des FC Zürich, gewinnt Titel, debütiert im ersten Team und entwickelt sich zur U-Nati-Spielerin. Mit 16 Jahren möchte sie mehr Spielzeit in der Women's League – und wechselt zu den GC-Frauen, wo sie sich prompt als Stammspielerin etabliert. Mit einer überraschenden Instagram-Nachricht folgt schon bald ihr nächster Karriereschritt: Der weltbeste Frauenverein, der FC Barcelona feminí, möchte sie verpflichten. «Via Social Media? Ich konnte es gar nicht glauben und dachte: Das ist ein Fake.» Doch das Angebot ist echt – und die Zürcherin unterschreibt einen Vertrag bis 2027.
Das neue Schweizer Juwel von Barça
Erst sollte Schertenleib im zweiten Barça-Team Erfahrungen sammeln. Trainer Pere Romeu mahnt von Beginn an zu Geduld: «Wir bauen Sydney Schritt für Schritt auf – poco a poco.» Doch aus diesem Vorhaben wird nichts. Das Talent der 1,78 Meter grossen Offensivspielerin bleibt nicht lange verborgen. Beim Ligaspiel gegen Madrid CFF bekommt Sydney ihre Chance. Und wie sie sie nutzt ! In der 81. Minute eingewechselt, dribbelt sie sich durch die Abwehr und trifft in ihrem ersten Ligaspiel mit einem platzierten Schuss aus der Distanz in die rechte untere Ecke zum 5 :1-Endstand. Die Sportzeitung «Mundo Deportivo» nennt sie danach «eine der vielversprechendsten Nachwuchshoffnungen weltweit». Und die «Sport» titelt begeistert: «La nueva joya Suiza del Barça» – das neue Schweizer Juwel des FC Barcelona. Pere Romeu sieht in ihr schon bald mehr als nur eine Ergänzung für das Kader: «Sydney bringt eine aussergewöhnliche Mischung aus Physis und Technik mit. Sie ist mutig, scheut keinen Zweikampf, und sie lernt schnell.» Nun ist Sydney kaum ein Jahr in Spanien Meisterin – und auf dem Weg zum Triple. Die Meisterschaft ist bereits gewonnen, im Pokal steht Barça im Final – und in der Champions League trifft Schertenleib auf Nati-Captain Lia Wälti und deren Team Arsenal.

Sydney Schertenleib, FC Barcelona femini; Schweizer Natiteam.
Familiäre Wurzeln und Heimweh
Trotz ihres rasanten Aufstiegs bleibt Sydney bescheiden. «Es war unglaublich cool bis jetzt», fasst Schertenleib ihr ausserordentliches Jahr in Katalonien zusammen. Sie lebt im berühmten Barça-Internat «la Masia», wo einst Lionel Messi gross wurde. Dort teilt sie den Alltag mit anderen jungen Talenten, lernt Spanisch und trainiert mit Weltmeisterinnen wie Alexia Putellas und Aitana Bonmatí. Um zu entspannen, spielt sie gerne Klavier – die Musik bietet ihr einen Ausgleich zum intensiven Fussballalltag.
Sydney stammt aus einer sportlichen Familie. Ihre Schwester spielt Fussball. Ihre Eltern haben ihre Karriere stets unterstützt. «Natürlich vermisse ich meine Familie», sagt sie offen. Der regelmässige Kontakt nach Hause hilft ihr, die Balance zwischen dem Glamour des Weltklubs und ihren Wurzeln in der Schweiz zu halten.
Parallel zu ihrem Aufstieg bei Barça hat sich Sydney auch in der Schweizer Nati etabliert. Mit 17 debütierte sie im A-Team und ist mittlerweile Stammspielerin. Nationaltrainerin Pia Sundhage beschreibt sie als «eine Spielerin, die unser Offensivspiel beleben kann, weil sie überraschende Lösungen findet». Die Erwartungen für die Heim-EM 2025 sind hoch, doch Sydney zeigt bereits jetzt, dass sie diesen gewachsen ist.
Noemi Ivelj
Mit Herz, Ehrgeizund Familie Richtung Spitze
Mit ihrer Spielweise und Persönlichkeit ist sie ein Versprechen für die Zukunft. Die junge Zürcherin mischt den Schweizer Frauenfussball mit Ehrgeiz und Leidenschaft auf. Seite an Seite mit Sydney Schertenleib, 18, Naomi Luyet, 19, und Iman Beney, 18, bilden sie das neue Gesicht der Nati.

Noemi Ivelj wuchs in einer fussballverrückten Familie auf. Ihre Mutter, Dragana Ivelj, gründete zusammen mit Noemi in Dietikon ein Frauenteam, ist Juniorinnen-Trainerin und begleitet ihre Tochter und andere Spielerinnen auf ihrem Weg zum Profifussball. Der Vater war Profispieler in Kroatien und der Schweiz. Heute ist er in verschiedenen Funktionen im Fussball engagiert – als Trainer und Funktionär. Noemis jüngerer Bruder spielt bei den FCZ-Junioren. «Ich bin praktisch auf dem Fussballplatz aufgewachsen», sagt Noemi. Früh kickte sie mit den Jungs, lernte, sich durchzusetzen, und entwickelte schon als Kind diesen Ehrgeiz, der sie bis heute antreibt. «Ich wollte immer besser sein, nicht nur mithalten.»
Geborene Leaderin
Ihre ersten Schritte im Fussball machte sie beim FC Dietikon, bevor sie zu dem Grasshopper Club Zürich wechselte – ihrem Herzensklub. Beim Zürcher Verein entwickelte sie sich im Stillen über die Jahre zur Leistungsträgerin, reifte zur Führungsspielerin und sammelte wertvolle Erfahrungen auf nationaler Ebene. «Ich habe bei GC immer die Chance bekommen, mich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen», sagt sie. Mit starken Leistungen hat sie sich in der AXA Women's Super League etabliert und mit 16 Jahren den Sprung ins A-Nationalteam geschafft. «Ich war gerade am Voci-Lernen, als meine Trainerin anrief und sagte, ich solle meine Mails checken», erinnert sich Noemi Ivelj. «Als ich die Nachricht las, weinte ich nur noch vor Freude.» Bei ihrem Debütspiel im Nati-Trikot gegen Spanien im September 2023 zeigt sie ihre Führungsqualitäten und instruiert ihre Mitspielerinnen. «Sie ist eine geborene Leaderin», sagt Veronica Maglia, ihr Coach in der erfolgreichen U17-Nati. «In meinen Teams war Noemi immer die Kapitänin.» Ihre Fähigkeit, das Spiel zu lesen und ihre Mitspielerinnen zu lenken, hebt sie bereits jetzt von vielen anderen ab.

Noemi Ivelj, Schweizer Natiteam.
Zwischen Schule und Spitzenfussball
Der Aufstieg von Ivelj ist bewundernswert. «Es geht zwar alles schneller als erwartet und ich muss mich manchmal kneifen, um zu realisieren, was alles schon passiert ist», gesteht die 18-Jährige. Ihr erfolgreicher Weg im Fussball war aber kein Selbstläufer. Während ihre Freundinnen verschiedenen Hobbys nachgingen, musste Noemi früh verzichten: «Ich habe als Kind lange Hip-Hop getanzt und Gitarre gespielt – das musste ich aufgeben, weil einfach keine Zeit mehr blieb.» Dafür zog sie mit zwölf Jahren nach Biel, um an der Football Academy des Schweizerischen Fussballverbands ihr Fussball- und Ausbildungsprogramm unter einen Hut zu bringen. «Es war eine intensive Zeit. Schule, Training, Spiele – alles drehte sich nur um das. Aber ich wusste: Wenn ich es schaffen will, muss ich alles dafür geben.» Heute lebt sie wieder zu Hause, trainiert sechs- bis siebenmal die Woche – und hat zusätzlich noch Profi-Spiele am Wochenende. Nebenbei besucht sie das Gymi in der Kanti Baden.
Noemi weiss auch um ihre Rolle als Vorbild – vor allem für die vielen Mädchen, die ihr nacheifern. «Ich möchte zeigen, dass es möglich ist, wenn man dranbleibt, wenn man hart arbeitet», sagt sie. Und sie lebt diesen Anspruch vor: Sie engagiert sich in Fussballprojekten, unterstützt Trainings für den Nachwuchs, nimmt an Podiumsdiskussionen teil und steht Rede und Antwort, wenn junge Talente Rat suchen. Ihre Familie bleibt dabei ihr Anker. Noch immer tauscht sie sich nach den Spielen mit ihren Eltern aus, holt sich Feedback und Zuspruch. Ihre Mutter Dragana ist ebenfalls beeindruckt von der Disziplin ihrer Tochter: «Ich bewundere ihren starken Willen und ihre Entschlossenheit. Sie gibt niemals auf und verfolgt ihre Ziele mit grosser Ausdauer. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, arbeitet sie hart an sich selbst, um es zu erreichen.»
Der familiäre Rückhalt gibt ihr die Kraft, grosse Ziele ins Auge zu fassen: Sie träumt davon, mit der Schweiz an der Heim-EM 2025 Geschichte zu schreiben. «Wir haben die Chance, den Frauenfussball in der Schweiz auf ein neues Level zu heben. Dafür müssen wir jeden Tag liefern.» Und wer Noemi Ivelj kennt, weiss: Diese Spielerin wird liefern. Mit Herz, mit Ehrgeiz – und mit dem festen Willen, die nächste Generation mitzuziehen.

Sichtbarkeit als Schlüssel – die Chance der Heim-EM
Mehr Stadionfans, Rekord-Einschaltquoten und steigende Social-Media-Zahlen zeigen: Der Fussball für Mädchen und Frauen wächst auf allen Ebenen – und bahnt sich als eigenständige Attraktion ihren Weg in den Mainstream.
Auch in der Schweiz hat der Frauenfussball deutlich an Popularität gewonnen. Noch nie spielten so viele Mädchen und Frauen organisiert Fussball wie heute. In den letzten zwei Jahren wuchs die Zahl der registrierten Spielerinnen um rund 25 Prozent – von 34 000 auf 42 000. Vor wenigen Monaten strömten über 17 000 Fans in das Letzigrund-Stadion, um die Nati-Partie gegen Deutschland zu sehen – ein Rekord für ein Frauen-Länderspiel in der Schweiz. Und der nächste steht bereits bevor: Laut UEFA wurden über 550 000 Tickets für die Women's EURO 2025 verkauft – bald könnte also auch der Rekord aus dem EMJahr 2022 in England fallen. Dort wurde mit 574 875 Besucherinnen und Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt.
Mehr als ein Hype
Trotz dieser rasanten Entwicklung steht der Frauenfussball – insbesondere in der Schweiz – noch vor grossen Herausforderungen: unzureichende finanzielle und ideelle Unterstützung, fehlende mediale Präsenz und eine vergleichsweise geringe Professionalisierung. Viele Talente verlassen das Land (zu) früh, um im Ausland bessere sportliche und finanzielle Perspektiven zu finden.
In vielerlei Hinsicht erinnert der Frauenfussball hierzulande an ein vielversprechendes Startup: Das Potential ist riesig, doch viele Strukturen befinden sich noch im Aufbau. Dass die Vermarktung in der Schweiz jetzt an Fahrt aufnimmt, ist eine grosse Chance. Wie stark diese Dynamik wirken kann, hat England 2022 gezeigt: Nach der Heim-EM regelmässig Publikumsrekorde gebrochen. Mittlerweile spielen die «Lionesses» regelmässig in einem sehr gut gefüllten Wembley-Stadion. Und die neuen Verträge der Liga mit BBC und Sky Sports für die nächste Saison sind zusammen 65 Millionen Pfund wert. Der Vertrag bringt der Liga über 80 Prozent mehr Geld ein als der Deal zuvor.
HER GAME – für eine vielfältige Fussballkultur
Mit der UEFA Women's EURO 2025 rückt die grösste frauenspezifische Sportveranstaltung Europas näher – und mit ihr eine historische Chance, auch in der Schweiz den Frauenfussball nachhaltig zu stärken. Damit aus diesem Momentum eine echte Bewegung wird, braucht es engagierte Verbündete auf allen Ebenen und in unterschiedlichsten Rollen. Viele von ihnen nutzen das Potential bereits und lancieren gezielt Begleitmassnahmen und Aktivitäten, um den Mädchen- und Frauenfussball langfristig zu fördern.
HER GAME ist eine dieser wichtigen Massnahmen – initiiert vom Sportamt des Kantons Zürich im Rahmen der UEFA Women's EURO 2025. Die Plattform wurde 2024 unter dem Motto «Fussball braucht mehr Zürcherinnen» lanciert, um Mädchen und Frauen im Fussball sichtbar zu machen: als Spielerinnen, Trainerinnen, Schiedsrichterinnen, Funktionärinnen und begeisterte Fans. Die grosse Resonanz zeigt, dass solche Plattformen wichtig sind: HER GAME hat in kurzer Zeit eine engagierte Community aufgebaut – digital und auf dem Platz. Auf der Webseite werden laufend neue Angebote, Turniere und Veranstaltungen für und mit Frauen im Fussball veröffentlicht. Und auf den Fussballfeldern der Region setzen Beachflags und Blachen sichtbare Zeichen: Hier spielen Mädchen, hier gestalten Frauen den Fussball aktiv mit. HER GAME steht für eine vielfältige Fussballkultur, in der Mädchen und Frauen echte Chancen ermutigt werden, ihren Platz auf dem Spielfeld zu finden. Die Initiative macht ihr Interesse und ihre Begeisterung sichtbar und trägt zu einem Umfeld bei, in dem sich alle zugehörig fühlen können – als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung.
HER GAME CULTURE – wenn Kultur den Ball übernimmt
Zur UEFA Women's EURO 2025 wird Zürich zu einem Ort gelebter Sportund Kulturvielfalt: HER GAME CULTURE begleitet das Fussballturnier mit über 100 Veranstaltungen in Zürich und dem ganzen Kanton – von Theater über Film und Musik bis hin zu Mitmachaktionen für die ganze Familie. Über 60 Zürcher Kulturinstitutionen sind beteiligt – ein starkes Zeichen dafür, wie sehr Frauenfussball und Frauensport interessieren und inspirieren. Besonders erlebbar wird diese Verbindung mitten in der Stadt: Die «ZüriFanzone» in der Europaallee lädt mit einem Public Viewing von sämtlichen Spielen, kulturellen Highlights und sportlichen Aktivitäten zu einem vielfältigen Erlebnis rund um die Heim-EM ein. Einzelne Programmpunkte von HER GAME CULTURE werden in der «ZüriFanzone» aufgeführt.
HER GAME CULTURE zeigt: Fussball ist mehr als ein Spiel – er ist Teil unserer Kultur und ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Das ganze Programm: hergame.ch/culture