
istockphoto
Sextalk
Welche Stellung ist im Bett am besten?
Die Missionarsstellung wird völlig unterschätzt, findet unsere Sex-Expertin. Denn ab einem gewissen Alter gehe es doch vor allem darum, dass Sex nicht unbequem sei.
Von vorne, von hinten, liegend, stehend, reitend, auf den Knien, in der Liebesschaukel, am Tisch, auf der Waschmaschine oder doch lieber in der Froschstellung? Wie anstrengend! Selten geht es beim Sex darum: «Neue Position fällig?» Eher finden Stellungswechsel doch statt, weil jemand einen Krampf bekommt oder die Gelenke wehtun.
Nichtsdestotrotz wollen Leute von mir immer wieder wissen, welche Stellungen am besten sind. Ich frage darauf gerne zurück: am besten wofür? Als Sexologin kann ich nur trocken feststellen, dass die beste Stellung diejenige ist, bei der beide entspannt spüren können.
Eben deshalb ist die Missionarsstellung besser als ihr Ruf. Dabei können sich zwei höchst intim in die Augen schauen, sich küssen, die Körper berühren sich auf ganzer Länge, man kann die Haare wuscheln, Brüste oder Brust liebkosen und vieles mehr. Wobei diese Stellung auch anstrengend werden kann, denn die obenliegende Person muss sich durchgehend auf den Ellenbogen abstützen. Oder die Untenliegende atmet aus den falschen Gründen schwer, nämlich weil allzu viele Kilos auf ihr lasten.
Mehrere grosse Schweizer Studien mit über 20 000 Teilnehmenden belegen übrigens, dass die Missionarsstellung und der DoggyStyle um Platz eins der Lieblingsstellungen ringen! Wahrscheinlich ist es den Pornos zu verdanken, dass der Doggy-Style zulegt. Von hinten hat was Verruchtes. Die Person, die auf allen Vieren penetriert wird, kann sich auf sich konzentrieren und selbst Hand anlegen. Bei Frauen wird die G-Zone durch den Penis stimuliert, bei Männern die Prostata, und der Hintern streckt sich einladend entgegen. Die hintere Person hat einen besonders heissen Ausblick. Auch «die Reiterin» liegt vorne – manchmal «Cowgirl» genannt. Dabei «reitet» sie auf ihm und kann Bewegungen und Stosstiefe bestimmen, wenn sie denn so lange auf den Knien sitzen kann. (Beim «Frosch» sitzt die obere Person in der Hocke.)
Denken wir mal kurz orthopädisch: Ab einem bestimmten Alter (oder bei grosser Unsportlichkeit) geht es beim Sex doch darum, in welcher Position Sex weniger unangenehm ist. Insgesamt bleibt die Antwort auf die Stellungsfrage: Jegliche Stellung ist gut, die den Sex entspannt ablaufen lässt und Bewegungen gut möglich macht.
Gewisse Stosstechniken können das Ganze noch bereichern: Spielen Sie mit dem Tempo und der Eindringtiefe (Tipp: Spatz/Wal/ Stosstechnik im Netz eingeben) und/oder rotieren Sie ordentlich mit der Hüfte (der Hubschrauber). Tun Sie danach einfach, was Sie im Bett nicht lassen können und geniessen Sie Ihre Lieblingsstellung.