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Haustieretest
Wau, wuff – uff: Welcher Hund passt zu uns?
Viele Kinder wünschen sich einen Hund. Betreuen aber können sie ihn nicht allein. Das und noch einiges mehr gilt es vor der Anschaffung eines Vierbeiners zu beachten.
Papa, darf ich einen Hund haben? Der Fabian hat auch einen, bitteeee! » Viele Eltern kennen das. Tatsächlich kann ein Hund ein Kinderleben bereichern, kann ein guter Spielkamerad, Tröster und Freund sein. Doch soll man auf Wunsch der Kinder einen Hund kaufen unter der Bedingung, dass sie sich um das Tier kümmern? «Niemals», sagt Therese Witmer, Tierärztin der Praxis alor in Attiswil (BE). «Ein Hund wird 10 bis 15 Jahre alt. Es ist kaum anzunehmen, dass sich die Kinder über all die Jahre gleichermassen für das Tier interessieren. » Zudem wären Kinder mit Erziehung, Pflege, Fütterung und Spazierengehen schlicht überfordert. Kurz: Wer sich einen Hund anschaffen will, muss bereit sein, selber viel Zeit, Energie und Geld zu investieren.
Doch welche Rasse passt am besten in eine Familie? «Das kann man nicht pauschal sagen », so Witmer. Aber: «Wenn die Kinder noch klein sind, rate ich unbedingt von sehr kleinen Hunden ab.» Kinder neigen dazu, kleine Hunde hochzuheben, was zu Verletzungen bei feingliedrigen Tieren führen kann. Das Wichtigste bei der Auswahl des Hundes sei, einen guten Züchter auszusuchen, welcher der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG angehört. «Wenn man für einen Welpen aus einer anerkannten Zucht zwischen 1500 und 2500 Franken bezahlt, dann ist das gerechtfertigt», so die Tierärztin. Die Hundeeltern seien gesundheitlich und vom Wesen her geprüft und zur Zucht zugelassen. Der Preis beinhalte zudem eine gute Aufzucht der Welpen mit früher Sozialisierung. Ein Mischlingshund aus einem Tierheim sei auch empfehlenswert. Tierbetreuer mit ihren Erfahrungen könnten gut einschätzen, ob das Tier familientauglich ist oder nicht. Vom Hundekauf über Internet rät Witmer dringend ab.
Ein Hund braucht viel Zuwendung, täglich Auslauf und Erziehung. Zudem kostet er im Laufe seines Lebens mit Futter, Tierarzt und Fellpflege richtig viel Geld. Genauso wichtig wie die Erziehung des Hundes ist, dass Kinder einen respektvollen Umgang mit dem Tier lernen. Folgendes muss beachtet werden:
- Kleine Kinder nie mit einem Hund allein lassen.
- Frisst oder schläft ein Hund an seinem Platz, muss er in Ruhe gelassen werden.
- Wenn Kinder den Hund am Fell oder Schwanz reissen, ihn schlagen und kneifen, darf das nicht toleriert werden. Konsequente Erziehung des Hundes durch eine erwachsene Person.
- Der Hund muss die Rangordnung (Erwachsene, Kinder, Hund) akzeptieren lernen.
- Vor dem Hundekauf müssen Ersthundehalter einen SKN-Theoriekurs absolvieren.
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