©Mina Monsef & Andrin Winteler
Andreas «dj arts» Christen
Mein Eltern-Hack? Manchmal einfach Ja sagen
Von Redaktion
In diesem Eltern-Fragebogen erzählt uns Andreas «dj arts» Christen, warum es manchmal undendlich viel bringen kann, gleich vier Gummibärli anzubieten, welche Eltern ihm auf die Nerven gehen und wann er komplett entspannt ist.
Beruf: Musiker, Co-Gründer Dabu Fantastic, Rechtsanwalt für Geistiges Eigentum.
Kinder: 4 und 6 Jahre.
Familienmodell: 50/50.
Konzert: 21.November 2025, Sternensaal Bümpliz.
Tickets: Ticketcorner.
Das hätte ich gerne früher gewusst:
Wie sich mein Charakter bei permanentem Schlafmangel verändert.
Da bin ich so richtig auf die Welt gekommen:
Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich mich in einen hässigen, alten Onkel verwandle, wenn ich viel zu wenig schlafe. Dr.Jekyll und Mr.Hyde lassen grüssen! Aber zum Glück kommt der Schlaf irgendwann zurück und der Onkel meldet sich langsam in die Frühpension ab.
Wenn ich keine Kinder hätte, wäre ich heute...
...ausgeschlafener. Und Besitzer eines praktisch leeren Kellers.
Das würde ich heute anders machen:
Viel weniger Baby-Gadgets kaufen. Was einem da alles angedreht wird, das man dann maximal fünf Monate braucht – wenn überhaupt – ist schon crazy. Und weil man im Baby-Bubble-Vernebelungszustand ist, kauft man die Dinge dann auch. Eigentlich müsste man für einige Zeit vor und nach der Geburt der Kinder in Bezug auf Einkauf von Baby-Gadgets für unzurechnungsfähig erklärt werden.
Solche Eltern gehen mir auf die Nerven:
Eltern, die ausnahmslos über ihre Kinder sprechen, auch wenn es gerade wirklich nicht um Kinder geht. Es gibt nichts Uninteressanteres als an sich interessante Menschen, die nur noch über ihre Kinder sprechen.
Dieses Vorurteil über Eltern stimmt:
Dass alle Eltern von Kindern bis vier Jahren ausnahmslos immer Feuchttüchli dabei haben. Alle. Immer. Wirklich.
Seit ich Kinder habe, bin ich...
...viel emotionaler. Man spürt das Leben wohl nie so intensiv wie mit Kindern.
Mein wichtigster Eltern-Hack:
Manchmal einfach «Ja» sagen und gewisse Prinzipien für den Moment über Bord werfen. In gewissen Situationen kann es so unendlich viel bringen, einfach mal zu sagen. «Ja, klar kannst du noch ein zweites Guetzli haben! Willst du nicht noch gleich vier weitere nehmen und noch zwei Gummibärli?»
Das ist mir wichtig:
Das, was ich von meinen Kindern fordere, auch selbst zu tun. Wenn ich das nicht schaffe, dann sollte ich es wohl auch nicht von meinen Kindern einfordern.
Da bin ich entspannt:
Wenn etwas mal nicht so läuft, wie es ursprünglich geplant war. Go with the flow und dein Leben wird tausendmal einfacher!
So belohne ich mich:
Mangels Zeit leider viel zu häufig mit gutem Essen. Mein Ränz hat Freude daran und wächst kontinuierlich.
Das muss sich für Familien in der Schweiz dringend ändern:
Es braucht echte Bemühungen auf allen Stufen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Dazu gehört Elternzeit, wo möglich, flexible. Und vor allem verkürzte Arbeitszeiten und finanzielle Entlastung bei der ausserschulischen Betreuung.
