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Fragen und Antworten zum Eisprung
Rund ums Ei
Von Anita Zulauf und Martina Schnelli
Wann findet der Eisprung statt? Wie lange überlebt ein Ei? Und wann hört das alles wieder auf? Antworten zur weiblichen Eizelle.
Wenn ein Mädchen auf die Welt kommt, ist alles schon da. Knapp eine halbe Millionen Eizellen befinden sich in den Eierstöcken. Doch erst in der Pubertät reifen die Follikel heran, aus denen sich beim ersten Eisprung eine Eizelle löst.
Wie viele Eizellen reifen jeden Monat heran?
15 bis 20 in jedem Eierstock. Jedoch wird gegen Zyklusmitte nur die grösste, am besten entwickelte Eizelle abgestossen. In Ausnahmefällen werden zwei Eizellen in die Eileiter geschickt (noch seltener mehr). Werden diese beiden Eizellen befruchtet, wachsen «zweieiige» Zwillinge heran.
Wieso sagt man eigentlich Eisprung?
Vermutlich deswegen, weil beim Eisprung die Haut des Follikel-Bläschens, in dem die Eizelle heranreift, aufplatzt. Die Eizelle springt sozusagen in den Eileitertrichter und wandert dann im Eileiter weiter in die Gebärmutter.
Wechseln sich die Eierstöcke ab?
Nein. In welchem Eierstock sich die Eizelle aus dem Follikel-Bläschen löst, ist willkürlich.
Gibt es in jedem Zyklus einen Eisprung?
Nicht unbedingt. Vor allem bei Frauen ab Mitte 30 kommt es häufiger vor, dass in einem Zyklus der Eisprung ausbleibt. Je älter eine Frau ist, desto häufiger kommt es zu einer Anovulation, wie der fehlende Eisprung im Fachchargon heisst. Frauen merken in der Regel nicht, dass kein Eisprung stattgefunden hat. Sie bekommen trotzdem ihre Periode und ihr Zyklus kann weiterhin regelmässig sein.
Wie kann man herausfinden, ob eine Eizelle heranreift?
Der Frauenarzt oder die Frauenärztin kann mit einem Ultraschallgerät die Eierstöcke untersuchen. Zudem können Ärzte anhand einer Blutprobe herausfinden, ob ein Eisprung stattgefunden hat.
Was sind Gründe, wieso eine Frau keinen Eisprung hat?
Meist führt eine Störung im Hormonhaushalt zu Unregelmässigkeiten bei der Heranreifung von Eizellen. Auch Stress, Übergewicht, Medikamente oder Rauchen haben Einfluss auf den weiblichen Zyklus.
Wie spürt eine Frau, dass der Eisprung naht?
Um den Eisprung herum verändert sich die Konsistenz des Zervixschleims, des Ausflusses aus der Gebärmutter. Zudem erhöht sich die Temperatur leicht (so genannte Basaltemperatur). Einige Frauen spüren zudem ein Ziehen im Bauch und in den Brüsten. Um die Zeichen mit der Zeit erkennen und deuten zu können, braucht es ein paar Monate gezieltes Beobachten des eigenen Körpers.
Wie lange lebt eine Eizelle und kann befruchtet werden?
Wenn eine Eizelle nicht befruchtet wird, stirbt sie nach 12 bis 18 Stunden ab. Das männliche Sperma überlebt im weiblichen Körper bis zu fünf Tage. Somit gelten vier bis fünf Tage vor dem Eisprung und der Tag des Eisprungs als fruchtbare Tage einer Frau.
Wie lange dauert es nach dem Absetzten der Pille, bis eine Frau wieder einen Eisprung hat?
Die Pille verhindert, dass Eizellen heranreifen. Die Dauer bis wieder ein Eisprung stattfindet, ist unterschiedlich. Es gibt Frauen, die gleich nach Absetzen der Pille wieder einen Eisprung haben. In der Regel dauert es einige Zyklen, bis sich der Hormonhaushalt wieder eingependelt hat. Studien haben erwiesen, dass die Pille die Qualität der Eizelle nicht beeinflusst und auch die Dauer der Einnahme spätere Eisprünge nicht behindert oder beeinträchtigt.
Unterdrückt Stillen den Eisprung?
Mit der Milch produziert der weibliche Körper auch Hormone, die den Eisprung unterdrücken. Jedoch bietet Stillen keinesfalls einen 100-prozentigen Schutz vor einer Schwangerschaft. Deshalb sollten stillende Frauen verhüten, wenn sie nicht gleich wieder schwanger werden wollen.
Wann hat eine Frau den letzten Eisprung?
Wann eine Frau in die Menopause kommt, ist unterschiedlich. Von der Menopause sprechen Ärtzte, wenn die Periode zwölf Monate lang ausgeblieben ist. Dann sind alle Eizellen im Körper aufgebraucht und eine Frau ist nicht mehr fruchtbar. Im Schnitt sind Frauen beim Eintreffen der Menopause rund 50 Jahre alt.
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