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Kind sein ist anstrengend

Der Eintritt in die Schule markiert für Kinder einen bedeutsamen Meilenstein in ihrer Entwicklung – er ist nicht nur ein formaler Übergang, sondern auch ein psychosozialer Einschnitt. Diese Phase ist geprägt von vielfältigen Emotionen, Erwartungen und Veränderungen. Während einige Kinder dem ersten Schultag mit grosser Neugierde und Aufregung entgegenblicken, erleben viele andere Unsicherheit, Unruhe und Angst. Auch für die Eltern stellt der Schulbeginn ihres Kindes eine herausfordernde Zeit dar, begleitet von ambivalenten Gefühlen und der Sorge, ob das eigene Kind den neuen Anforderungen gewachsen ist.

Entwicklungspsychologische Perspektive

Der Schulbeginn stellt eine Phase des Wandels dar, die viele Anforderungen an das Kind und dessen soziales Umfeld stellt. Neue soziale Beziehungen, andere Tagesstrukturen, gesteigerte Leistungsanforderungen und der Verlust der sicheren Umgebung des Kindergartens führen zu einem komplexen Anpassungsprozess.

Kinder in diesem Alter befinden sich in einer sensiblen Phase ihrer emotionalen und kognitiven Entwicklung. Das Bedürfnis nach Sicherheit, Orientierung und sozialer Zugehörigkeit ist in diesem Alter besonders ausgeprägt. Der Schulanfang bedeutet nicht nur einen Ortswechsel, sondern auch eine neue soziale Rolle – vom Vorschulkind zum Schulkind – mit all den damit verbundenen Erwartungen,

Àngste und Unsicherheiten

Kinder äussern ihre Ängste in dieser Übergangszeit auf unterschiedliche Weise. Häufige Symptome sind:

  • Trennungsangst: Die Sorge, von den Eltern getrennt zu sein, besonders am Morgen beim Abschied.
  • Versagensängste: Die Furcht, den schulischen Anforderungen nicht gerecht zu werden.
  • Soziale Unsicherheit: Schwierigkeiten im Aufbau neuer Freundschaften oder Angst vor Ablehnung.
  • Somatische Beschwerden: Bauchschmerzen, Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit können Ausdruck psychischer Belastung sein.

Diese Ängste sind bis zu einem gewissen Grad normal und entwicklungsbedingt. Problematisch wird es, wenn sie sich verstärken oder chronifizieren und die Schulmotivation sowie das Wohlbefinden des Kindes langfristig beeinträchtigen.

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Umgang mit Schulängsten
  1. Gefühle ernst nehmen und benennen
    Eltern sollten die Ängste ihrer Kinder nicht bagatellisieren, sondern empathisch zuhören und die Emotionen sprachlich begleiten („Du bist nervös, weil du nicht weisst, was dich erwartet – das ist ganz normal.“). Dies fördert die emotionale Selbstregulation des Kindes.
     
  2. Vorbereitung durch positive Rituale
    Gemeinsame Vorbereitungen (Schulweg üben, Geschichten über die Schule lesen) stärken die Vorfreude und vermitteln Orientierung. Rituale am Morgen oder vor dem Einschlafen schaffen Sicherheit und Struktur.
     
  3. Selbstbewusstsein fördern
    Kinder sollten das Gefühl haben, Herausforderungen eigenständig bewältigen zu können. Kleine Aufgaben, wie das Packen des Schulrucksacks oder das Planen des Schulwegs, fördern das Vertrauen in die eigene Kompetenz.
     
  4. Geduld und Zeit für Anpassung
    Die Eingewöhnung braucht Zeit – Rückschläge sind normal. Wichtig ist, dass Eltern nicht in Panik verfallen, wenn das Kind anfangs weint oder klagt. Ein stabiles, verständnisvolles Umfeld ist entscheidend für eine erfolgreiche Anpassung.
     
  5. Kooperation mit Lehrkräften suchen
    Der Austausch mit der Klassenlehrperson ist hilfreich, um Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Strategien zu entwickeln.
     
  6. Eigene Gefühle reflektieren
    Eltern sollten ihre eigenen Ängste reflektieren und sich Unterstützung holen, wenn nötig. Kinder spüren emotionale Spannungen oft sehr sensibel – je ruhiger und vertrauensvoller das elterliche Verhalten, desto sicherer fühlt sich das Kind.
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Fazit

Eltern und Lehrpersonen spielen eine wichtige Rolle darin, Kindern bei der Bewältigung ihrer Ängste zu helfen. Kinder müssen das Gefühl haben, dass ihre Sorgen gehört und verstanden werden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Kinder lernen, ihre Ängste zu überwinden. Indem sie verstehen, dass ihre Ängste oft durch unbekannte oder übertriebene Vorstellungen genährt werden, können sie – ab einem gewissen Alter - lernen, damit besser umzugehen.

Zusätzlich ist es hilfreich, den Kindern Vertrauen zu vermitteln, dass sie schwierige Situationen meistern können. Eine positive, ruhige Haltung der Eltern sowie eine klare und verständliche Kommunikation sind entscheidend, damit Kinder lernen, mit Ängsten auf gesunde Weise umzugehen. 

 

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